Schweizer Militärfahrzeuge

Heinz Peters
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Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Heinz Peters »

Hallo allerseits,

für diejenigen, die sich für schweizer Militärfahrzeuge interessieren, möchte ich auf eine (für mich jedenfalls) neue Kleinserie von LKW der frühen Nachkriegszeit hinweisen. Diese beinhalten nicht nur die urigen "SAURER 4CM / BERNA 4UM" in verschiedenen Versionen, sondern vor allem werden dort auch diese noch sehr viel urigeren "SAURER M6 und M8" angekündigt. Erscheinungszeitpunkt noch in diesem Monat.
Leider sind die SAURER 4CM / BERNA 4UM schon weitgehend ausverkauft.
Nach den Modellfotos machen die Modelle einen hervorragenden Eindruck, - die Preise verhalten sich aber leider sehr proportional zum Eindruck der Modelle!

Bei diesem Händler sind u.a. auch die vor längerer Zeit von Liliput angekündigten "Panzer 68" zu erhalten.

SMM Schweizer Miniatur Modelle
http://www.friholenk.ch/auto_lkw/lkw/lkw_gr.htm

Gruß
Heinz
Uli Thieme
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Uli Thieme »

Hallo zusammen,
da hat uns Heinz aber einen sehr schönen Link mitgeteilt. Die Lilliput Modelle kannte ich schon, aber die anderen Modelle noch nicht - Danke für den Tipp !

Zum Kunststoff-Modell des Pz 68 zeige ich hier mal "die Mutter aller Pz 68 Modelle", das Roskopf Metall-Modell in 1:100 welches 1964 als Neuheit erschienen und heute sehr selten ist.

Da gerade in einem anderen Forum über die verschiedenen Modelle der Ford-Natoziege diskutiert wird, zeige ich in Foto 2 auch mal die "Mutter aller Ford Nato-Ziegen" von Roskopf in 1:100 in der sehr seltenen Khaki-Ausführung.

Viel Spaß beim Anschauen und Gruß
Uli Thieme
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Jens O. Mehner
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Jens O. Mehner »

Hallo Heinz,

die Schweizer Minimilitaristen scheinen tiefe Taschen zu haben und auch eher zum Sammeln als zum Modellbau zu neigen. Sehr schöne Vorbilder und Modelle, aber selbst bei vorhandenem Budget hätte ich lieber Bausätze...

Meine helvetischen Favoriten wären ja diese:

Bild

Bild

Bild

Einen von denen gab es auch als gepanzerten Prototypen, mal sehen, ob ich die Bilder wiederfinde.

@Uli:

Die Ziege ist mir im Laufe meines Lebens oft untergekommen und wurde immer gleich weiterverschenkt, da es der falsche Maßstab war, von Roskopf hatte ich nur ein paar BTR und die auch nicht lange. Den Pz 68 sehe in dieser Deutlichkeit zum ersten Mal, war das MG wirklich das sowjetische oder ist da ein anderes desertiert?

Gruß

Jens O.
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Uli Thieme
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Uli Thieme »

Hallo Jens O.,
da ich den Pz 68 vor "gefühlten 100 Jahren" mal erstanden habe und dieser mit diesem sowjetischen MG bestückt war, gehe ich einmal davon aus, dass er so auch so in der Roskopf-Serie ausgerüstet war. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann waren auf den Roskopf Militär Prospekte bei den Pz 68 Abbildungen die Modelle auch mit diesem MG bestückt. Schaue morgen mal nach und scan die Prospekte mit den Fotos mal ein und zeigs dann hier.
Bis dann, einen schönen Fußballabend noch und Gruß
Uli Thieme
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Jens O. Mehner
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Jens O. Mehner »

Uli Thieme hat geschrieben:schönen Fußballabend


:shock: Was ist das für ein Zeug? Bälle und Füße? Kenne ich nicht... :?

Ich danke schon einmal vorab für Deine Mühen, wäre zur Vervollständigung meines mentalen Archivs ein schöner Beitrag.

Gruß

Jens O.
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Heinz Peters
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Heinz Peters »

Jens O. Mehner hat geschrieben: ...aber selbst bei vorhandenem Budget hätte ich lieber Bausätze...

Da stimme ich Dir unumwunden zu!

Jens O. Mehner hat geschrieben: ...von Roskopf hatte ich nur ein paar BTR....

Die BTR-60 von Roskopf waren aber eher 1:87 als 1:100.

Uli Thieme hat geschrieben:Zum Kunststoff-Modell des Pz 68 zeige ich hier mal "die Mutter aller Pz 68 Modelle", das Roskopf Metall-Modell in 1:100 welches 1964 als Neuheit erschienen und heute sehr selten ist.
Uli Thieme


Obwohl ich die Roskopf-Modelle von Anbeginn miterlebt habe, war mir dieses Pz 68-Modell auch bisher unbekannt

Gruß
Heinz
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Uli Thieme »

@ Jens O.,
zum Thema Fußball hat der englische Stürmer Gary Lineker einmal trefflich gesagt
„Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.“ - war aber gestern mit Leverkusens Niederlage leider nicht der Fall.

@ Heinz,
Du hast natürlich Recht, denn der angebliche 1:100 Roskopf BTR-60 (offen) ist etwa genauso groß und fast ein bisschen breiter als der 1:87 ArsenalM BTR-60 PB (geschlossen) - siehe Fotovergleich meiner noch nicht ganz fertigen Modelle.
Gruß Uli Thieme
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Uli Thieme
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Uli Thieme »

Hallo zusammen,
der Schweizer Pz 68 Panzer von Roskopf aus Metall wurde 1964 als Neuheit auf den Markt gebracht - siehe Fotos Neuheitenblätter, sowie einen Auszug aus dem Messebericht der MIBA 1964. In beiden Abbildungen ist das sowjetische Flak-MG auf dem Pz 68 Modell gut erkennbar. Da hat Marcel Roskopf wohl kein passendes Schweizer MG zur Hand gehabt ?

Bei Roskopf soll es angeblich noch ein 2. Panzermodell aus Metall gegeben haben, nämlich die ebenfalls 1964 angekündigte # 3 einen englischen "Chieftain". Ich habe dieses Modell von Roskopf weder als Metallmodell, noch als Plastikmodell jemals persönlich gesehen. Vielleicht gab od. gibt es davon ein Vorserienmodell das nie in die Serie eingeflossen ist - es wäre ja nicht das erste mal siehe unten. Da der "Chieftain" in den späteren Katalogen nie wieder aufgetaucht, dafür aber mit der # 121 der "Centurion" Panzer als Plastikmodell in der Serie erschienen ist, ist die Serienproduktion des "Chieftain" bei Roskopf wohl auch nicht gestartet worden. Vielleicht kann da ein Roskopf-Kenner etwas aufhellendes dazu beitragen ?

Roskopf Prototyp:
1984 wurde der Flak-Roland auf 4a-MAN Fahrgestell als Modell # 110 bei Roskopf angekündigt - siehe Roskopf Neuheitenblatt 1984 - aber dieses angekündigte Modell ging leider nie bei Roskopf in Serie. Auch der unter # 100 angekündigte "Supermodellbausatz" der 1:100 "Tornado" wurde nie realisiert.

@ Jens O. ich hoffe Dein mentales Archiv kann nun anfangen zu sortieren !
Schöne Grüße
Uli Thieme
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Jens O. Mehner
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Jens O. Mehner »

:o :shock: 85 Pfennige für einen Leo, ich habe schon wieder Herzrauschen... Selbst wenn wir das mit Inflation usw. umrechnen, war der Anteil der monatlichen Entlohnung, der seinerzeit für unser Hobby aufzuwenden war, doch deutlich geringer (gut, die Detaillierung oft auch).

Vielen Dank Uli,

meine Schädelkartei rattert schon und freut sich über das Futter, außerdem verspüre ich leichten Ärger, dass ich mich von den BTR-60 so voreilig getrennt habe (ich muss auf den Flohmarkt). Wie passt denn der Espewe BTR-60 ins Bild, von dem habe ich noch Bestände in Zugstärke und drüber?

Die findigen Schweizer, nutzen sie einfach sowjetische MGs. ;) Ich habe mal erzählen hören, dass der Chieftain von vorneherein ein Centurion werden sollte und hatte auch einmal einen Metall-Centurion in der Hand, ob der nun Original oder Abguss war, weiß ich nach all den Jahren allerdings nicht mehr. Als ich mich das letzte Mal mit Herrn Roskopf unterhielt, ging es auch mehr um aktuelle Neuheiten als die Firmengeschichte, rückblickend betrachtet hätte man damals schon alles dokumentieren sollen, zumal viele der Zeitgenossen auch nicht mehr unter uns sind.

Mit einer nostalgischen Träne im Auge grüßend

Jens O.
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Heinz Peters
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Heinz Peters »

Jens O. Mehner hat geschrieben::o :shock: 85 Pfennige für einen Leo, ich habe schon wieder Herzrauschen... Selbst wenn wir das mit Inflation usw. umrechnen, war der Anteil der monatlichen Entlohnung, der seinerzeit für unser Hobby aufzuwenden war, doch deutlich geringer (gut, die Detaillierung oft auch).

Ja, und die Wiking-Autos hatten auch 'ne Null vor'm Komma und die erste Zahl hinter'm Komma war oft noch deutlich kleiner als 5!
Jens O. Mehner hat geschrieben:meine Schädelkartei rattert schon und freut sich über das Futter, außerdem verspüre ich leichten Ärger, dass ich mich von den BTR-60 so voreilig getrennt habe (ich muss auf den Flohmarkt). Wie passt denn der Espewe BTR-60 ins Bild, von dem habe ich noch Bestände in Zugstärke und drüber?

Das Roskopf-Modell des BTR-60 war m.E., bis auf die zu kleinen Räder, recht gut gelungen, besonders unter berücksichtigung der Produktionszeit! Deshalb darf das Modell auch bis zum heutigen Tage in meiner Vitrine neben seinen neuzeitlichen BTR-60-Brüdern stehen. Das Espewe-Modell hat dort keinen Platz verdient!
Jens O. Mehner hat geschrieben:.... und hatte auch einmal einen Metall-Centurion in der Hand, ob der nun Original oder Abguss war, weiß ich nach all den Jahren allerdings nicht mehr.

Kann das vielleicht ein Matchbox-Modell gewesen sein? Die hatten den nämlich mal.


Danke, Uli, für die interessanten Informationen! Wenn Marcel Roskopf doch noch länger hätte leben dürfen, - was für schöne 87er-Artikel hätte der noch gemacht - nach französischen Vorbild. :roll:

Gruß
Heinz
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Jens O. Mehner
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Jens O. Mehner »

Heinz Peters hat geschrieben:Ja, und die Wiking-Autos hatten auch 'ne Null vor'm Komma und die erste Zahl hinter'm Komma war oft noch deutlich kleiner als 5!


Gut, das habe ich in meinem Geburtsjahr noch nicht so mitbekommen, aber so fünf, sechs Jahre später konnte man unter einer DM auch noch bei Roco Peetzy und Wiking fündig werden. Ich habe auch noch dunkel in Erinnerung, dass eine Wiking-Preiserhöhung auf entweder 1,10 oder 1,20 für Pkws zu Heulen und Wehklagen führte.
Heinz Peters hat geschrieben:Kann das vielleicht ein Matchbox-Modell gewesen sein? Die hatten den nämlich mal.


Nein, der Matchbox Centurion war nämlich noch kleiner, unten hohl und hatte Gummiketten - sah aber auf dem Matchbox Antar immer gut aus.
Heinz Peters hat geschrieben:Wenn Marcel Roskopf doch noch länger hätte leben dürfen, - was für schöne 87er-Artikel hätte der noch gemacht - nach französischen Vorbild.


Wahrscheinlich nicht, da er sich aufgrund eines schweren Unfalls und dessen Folgen schon zurückzog, bevor die Firma verkauft wurde - die hatte in den letzten Jahren dann seine Frau geführt. Übrigens war Herr Roskopf trotz der bayrischen Adresse ein echtes Berliner Urgestein, der immer schöne Anekdoten auf Lager hatte.

Gruß

Jens O.
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FredRomminger
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von FredRomminger »

Erinnerungen an RMM : Mit Marcel Rosskopf und seiner Frau war ich schon lange befreundet - 15km von mir entfernt - er besuchte mich auch immer wieder, zuletzt bei einer zeitgeschichtlichen Darstellung des Verkehrslandeplatzes Mayerhof in Bad Reichenhall, auf dem u.a. auch seine Flugzeuge - Udet Flamingo und Junkers F-13 -präsentiert wurde! Bei der Beschaffung der technischen Unterlagen für diese Flugzeuge war ich ganz maßgeblich beteiligt. Weitere Flugzeuge im Maßstab 1:87 hatten wir vor -wurden aber durch seinen Unfall und Geschäftsaufgabe nicht mehr verwirklicht!
Er hatte speziell für die Bundeswehr besondere Modellbausätze zusammen gestellt: u.a. für die Pionier einen kompletten Faltschimmbrückenzug. Auch in den Gebirgsjägerkompanien hatten wir RMM-Sätze zur militärischen Sandkastenausbildung!
Ich selber habe noch Modelle aus meine Kinderzeit - so ab 1957 und kann mich an die Preise zu damaligen Taschengeldpreisen -d.h. selbst verdientes Geld - sehr gut erinnern!
Dass für den Pz68 damals ein sowj MG verwendet wurde - war zu diesem Zeitpunkt unwichtig, hauptsächlich ein MG! Die heute teilweise übertriebenen Detailansprüche gab es damals nicht - wozu auch : Erkennungsmodelle für die Bundeswehr und Sandkastenspielzeug für die Kinder! Und sammeln taten wir damals kaum - sondern fochten mit den damaligen Spielkameraden und "Schweizer Krachern" kleinere und größere Gefechte aus und bauten aus mangelnden Technischen Unterlagen auch mal einen RMM-Turm auf ein RoCo-Fahrgestell!! Es war halt "Spielzeug"

Aber Marcel hat den Anfang gemacht für die heutigen "High-Tech-Modelle! Danke Marcel - Dein Freund aus vergangenen Tagen!

Fred
Uli Thieme
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Uli Thieme »

@ Heinz + Jens O.
auch ich habe das Espewe Metallmodell nach Erscheinen des Fichtlschen BTR-60 "verschrottet" und somit kann ich leider keinen Fotovergleich machen.

@ Fred
da ist nun endlich jemand der Marcel Roskopf persönlich kannte und ich hätte da gleich mal mehrere Fragen die mich schon lange umtreiben, aber nie jemand richtig beantworten konnte.

1.) Ich weiß, dass die Kunsstoffspritzerei H. Fischer im schwäbischen Berkheim - heute Stadtteil von Esslingen - ziemlich lange für Marcel Roskopf Modelle in Lohnarbeit abgespritzt hat. Ich konnte aus dem Nachlass-Fundus, welchen Fr. Fischer nach dem Tod ihres Mannes dem Stuttgarter An- u. Verkaufladen "Such und Find" verkaufte einige seltenen Stücke erwerben, so z.B. das hier schon mal gezeigte Messingteil eines Leo - siehe Foto 1.
Mir wurde damals mitgeteilt, dass die Fa. Fischer nur 1 von 3 Firmen war, welche für Roskopf Modelle abgespritzt haben. Eine davon soll im Raum Bodensee gewesen sein. Hast Du dazu vielleicht ein paar Infos welche Firmen das waren?

2.) Was ist aus dem Nachlass der Fa. Roskopf und den Prototypen - wie z.B. die Krauss-Maffei Dampfwalze die als Foto in der MAZ von 3/1992 am Messestand gezeigt wurde, geworden ?

3.) Stimmt die Info die ich habe, dass die Fa. Preiser ursprünglich die Formen von Marcel Roskopf aufkaufen wollte da sie gute Freunde waren und Preiser auch mehr bezahlt hätte als Sieper/Wiking. Dass sich Marcel Roskopf dann aber für Sieper/Wiking entschied war der Umstand, dass er zu Friedrich Peltzer einen freundschaftlichen Draht hatte und dachte, dass seine Modelle unter dem Label Wiking besser aufgehoben wären - welch ein Irrtum !!

Zumal ja Preiser einen Teil der Roskopf Formen der Pferdekutschen übernahm und auch das erste FW Fahrzeug von Preiser von Marcel Roskopf entwickelt und gebaut wurde - siehe Foto 2 (mit seltenem Total Werbemodell) - und nur unter Preisernummer und -verpackung verkauft wurde.

4.) Wie hoch waren die Auflagen der Serienmodell - manche sprachen von 3.000 Stück je Serien-Nr.

5.) Gibt es irgendwo einen Überblick, wie Produktionslisten usw. aus denen ersichtlich wird, welcher Auflage und welches Modell Marcel Roskopf für Werbemodelle hat produzieren lassen ?

Es wäre schön, wenn ich darauf eine Antwort bekommen könnte.
Schöne Grüße
Uli Thieme
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Jens O. Mehner
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Jens O. Mehner »

Uli Thieme hat geschrieben:auch ich habe das Espewe Metallmodell nach Erscheinen des Fichtlschen BTR-60 "verschrottet" und somit kann ich leider keinen Fotovergleich machen.


Immer so voreilig verschrotten und ich stehe nun dumm da... :cry: Da ich keinen AM BTR-60 zum Vergleich habe (der meiner Erinnerung nach auch nicht ohne Probleme war), werde ich vorerst meine Espewe-Schätzchen behalten. 8-) ;)

Uli Thieme hat geschrieben:2.) Was ist aus dem Nachlass der Fa. Roskopf und den Prototypen - wie z.B. die Krauss-Maffei Dampfwalze die als Foto in der MAZ von 3/1992 am Messestand gezeigt wurde, geworden ?


Alles, was nicht direkte Handelsware im Lager war (die so verkauft wurde), ging in den Wiking-Fundus, um dann spätestens bei Siepers zu verschwinden.

Uli Thieme hat geschrieben:3.) Stimmt die Info die ich habe, dass die Fa. Preiser ursprünglich die Formen von Marcel Roskopf aufkaufen wollte da sie gute Freunde waren und Preiser auch mehr bezahlt hätte als Sieper/Wiking. Dass sich Marcel Roskopf dann aber für Sieper/Wiking entschied war der Umstand, dass er zu Friedrich Peltzer einen freundschaftlichen Draht hatte und dachte, dass seine Modelle unter dem Label Wiking besser aufgehoben wären - welch ein Irrtum !!


Zumindestens wird immer kolportiert, dass er seine Formen bei seinem Vorbild besser aufgehoben sah, allerdings war Friedrich Peltzer bereits 1981 verstorben. Herr Peltzer (der übrigens nicht nur guter Onkel, sondern auch Geschäftsmann war) ist ja verantwortlich dafür, dass Roskopf mit Militärmodellen in den Markt einstieg, da er keine Konkurrenz wollte.

Preiser sehe ich allerdings aus diversen Gründen nicht als ernsthaften Interessenten, da dürfte es sich um ein Gerücht halten. Gewisse Umstände - die heute andauern - waren bei Preiser schon immer vorhanden, außerdem hätte Preiser weder Interesse noch Kapazitäten gehabt, alle Roskopf-Modelle auf dem Markt anzubieten.

Uli Thieme hat geschrieben:Zumal ja Preiser einen Teil der Roskopf Formen der Pferdekutschen übernahm


Die aber jahrelang parallel angeboten wurden, von Roskopf meist deutlich günstiger. Roskopf hat seinerzeit das Sortiment gestrafft, auch die historischen Geschütze verschwanden ebenso wie die N-Autos, die es u.a. bei Arnold, Busch und in den USA gab.

Soweit zumindest meine Informationen, ich habe Herrn Roskopf leider nur im Messerahmen erlebt, in dem die Gesprächszeiten natürlich begrenzt waren und das Thema eher die Neuheiten waren - außerdem war ich als junger Spund natürlich noch nicht so "im Geschehen".

Gruß

Jens O.
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1/87er, die feinmotorisch flinke Elite des Modellbaus.
Torsten Weger
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Torsten Weger »

Moin zusammen ,

auch wenn es nicht gerade mit der Schweiz zu tun hat.
Einige interessante Details und Fahrzeugbilder von Roskopf gibt es in den Online-Ausgaben des wiking sammler netzwerk so von Ausgabe Nr.7 bis Nr. 16 . Hier mal der Link ins Archiv http://www.wiking-sammler-netzwerk.de/d ... archiv.htm
Es geht da auch um Zivilmodelle Pferdekarren u.s.w. aber auch die anderen Ausgaben wo kein Roskopf-Fahrzeug Thema ist sind ja vielleicht für den einen oder anderen interessant und vielleicht auch bislang unbekannt .
Mit modellbauerischen Grüßen

Torsten
Uli Thieme
Beiträge: 114
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Uli Thieme »

@ Jens O. und Torsten,
Danke für eure Infos und der Wiking/Roskopf Link von Torsten ist wirklich gut und interessant.
Schöne Grüße
Uli Thieme
Friedrich Villi
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Registriert: Mo 20. Jan 2014, 13:55

zu Roskopf

Beitrag von Friedrich Villi »

Trotz der Entfernung waren wir mit der Familie Roskopf seit 1966 (die wir durch Fam. Wiedling kennengelernt hatten) sehr befreundet und bis zu seinem Ableben immer in Kontakt. Viele gemeinsame Abende nach Messeschluss oder bei ihnen zu Hause waren ein wahres Vergnügen. Seinen fast unerträglichen Schmerzen zum Trotz hat er immer seinen Humor behalten! Ich werde nie vergessen wie wir mit seinem Wagen nach Messeschluss in einen Stau gerieten und er ganz einfach querfeldein durch einen Park gefahren ist um dem Stau zu entgehen. Er hat seine Leiden mannhaft ertragen und selbst im Krankenbett hat er sich noch mit seinem US Bürgerkriegsdiorama beschäftigt.

Auch ich kannte nur die Fa. Fischer für Werkzeugbau und Kunststoffspritzerei.

Zwischen Roskopf und Preiser gab es eine sehr gute Beziehung die sich auch darin manifestierte dass viele Preiserfiguren eher zu 1:100 als zu 1:87 passten. Der Verkauf an Preiser wäre naheliegend gewesen, seine Verehrung für Peltzer hatte keinen Einfluss auf den Verkauf. Die Entscheidung für Sieper hatte - nach seiner mir gegenüber gemachten Aussage - einen anderen Grund: den Firmenstandort und die Mitarbeiter weiterhin zu behalten und sein Programm weiterhin zu pflegen! Er war schrecklich enttäuscht dass von Wiking nichts von dieser Vereinbarung eingehalten wurde.

Schöne Grüße aus Österreich,
Friedrich Villi
Uli Thieme
Beiträge: 114
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Uli Thieme »

Hallo Hr. Friedrich Villi,
ich freue mich sehr, dass Sie als kompetenter Modellbau-Fachmann zu meinen Fragen Stellung bezogen haben und vor allem ihre aufschlussreiche Info zum Verkauf von Roskopf an Sieper/Wiking, welche meine Informationen bestärken. Ich denke dass sehr viele Roskopf Modell Fans sehr verärgert sind, wie Sieper/Wiking mit dem „Nachlass“ von Marcel Roskopf umgegangen ist und noch geht. Ein mir von Seiten eines Sieper/Wiking Messestandmitarbeiters genantes Argument, dass die Roskopf Modelle und speziell Epoche I Modelle keinen großen Absatz mehr finden würden, mag ich zu bezweifeln und ich denke, dass viele neuzeitlich produzierte Wiking-Modelle weit mehr Ladenhüter sind, als die vorzüglich detailliert gemachten Roskopf Modelle. Wenn Sieper/Wiking gewollt hätte, z.B. mit dem Einbezug des französischen und Schweizer Marktes, dann wären die Saurer und Renault Lkw auch weiterhin gekauft worden. Deshalb vermute nicht nur ich, dass durch den Aufkauf der Roskopf Formen lediglich ein lästiger Konkurrent vom Markt gekauft wurde.

PS: In meinem Besitz sind auch einige ihrer Militär-Metall Modelle, aber vor allem Plastik- und Resin Militärmodelle, da ich ihre Modelle wegen der selben Detailtreue wie Marcel Roskopf sie hatte sehr schätze. Ich hoffe dass Sie bald einen geeigneten Nachfolger für ihr Programm finden, damit es der Marke Trident nicht so ergehen muss wie der Marke RMM.
Einen schönen Gruß aus dem Schwabenländle nach Österreich
Uli Thieme
Heinz Peters
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Heinz Peters »

Hallo Herr Villi,

herzlichen Dank für Ihre Informationen.
Die Hintergründe des Firmenverkaufs waren mir bisher nicht bekannt, wohl aber sind mir dessen Folgen natürlich nicht entgangen - und diese bedaure ich auch in höchstem Maße. Deshalb möchte ich mich auch den Argument des Uli Thieme inhaltlich anschließen, auch was seine Kernaussage hinsichtlich der Absichten der Firma Sieper/Wiking beim Ankauf der RMM-Spritzformen betrifft! Sieper hat nicht einmal den Versuch unternommen, daß die Spritzformen zumindest mal ihren Kaufpreis wieder einspielen solten! Daher liegt die Vermutung sehr nahe, daß Sieper die Roskopf-Formen nur gekauft hat, um sie in der 'Schublade verschwinden' zu lassen. Das empfinde ich als höchst verwerflich. Lediglich der Büssing paßte ins Wiking-Programm - und der wurde zeitweilig weiterproduziert! Ein weiterer Versuch scheiterte selbstverständlich kläglich, nämlich die Nachproduktion eines 8x8 MAN Kat 1-LKW der 1:100-Militär-Serie in weißer Farbe, dazu mit höchst 'phantastischen' Felgen! Was um alles in der Welt sollte die Sammlergemeinschaft mit diesem schrecklichen Modell anfangen?
Für die Militär-Serie in 1:100 mag es ja noch vereinzelt Liebhaber geben, aber die ist qualitativ und vom Maßstab her überholt und die braucht kein Mensch mehr. Aber daß Sieper die Serie der Zivilmodelle in H0, die eine ganze Reihe von - ich möchte sagen - Pretiosen aufzuweisen hatte, hat sterben lassen, ist mir unbegreiflich! Schließlich nehmen Young- und Oldtimer, nicht nur bei Wiking, sondern auch bei anderen Herstellern inzwischen einen breiten Teil des Produktionsspektrums ein. Ein Modellhersteller in Deutschland lebt ausschließlich davon - sogar ohne Industrieaufträge! Die Mehrheiten der Modellsammler sind halt zumeist nicht mehr die Jüngsten, und Erhebungen unter Sammlern haben nachgewiesen, daß man grundsätzlich die Modelle sammelt, welche man in der eigenen Kindheit auf der Straße hat fahren sehen!!! Für mich trifft das absolut zu! Und dann sind wir zumindest bei Yountimern.
Hoffen wir also darauf, daß sich jemand in der Sieper-Firmenleitung irgendwann noch mal eines besseren besinnt!

Gruß
Heinz
Friedrich Villi
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Re: Schweizer Militärfahrzeuge

Beitrag von Friedrich Villi »

Hallo Modellbaufreunde,

in dieses Bild passt auch die bereits angesprochene Geschäftsgebarung von Sieper/Wiking, mein Angebot zum Kauf zweier Spritzgussformen ohne Begründung abzulehnen.

Für unsere 1:1250 Schiffsmodellserie wollte ich das Werkzeug der USS Forrestal und, als ich die Produktion des Kettenkrads ins Auge gefasst hatte, und das Roskopf Modell nahezu im Maßstab 1:87 war, dieses Werkzeug ebenfalls kaufen. Jetzt verrosten diese Spritzgussformen in irgendeinem Lager.

Natürlich ist es auch meine Sorge dass die Marke trident dieses Schicksal erleiden könnte. Vor Jahren ist ein Versuch gottseidank nicht zustande gekommen. Heute bin ich sehr glücklich darüber da ich die Geschäftsgebarung dieser Firma immer weniger mit meinem Verständnis von korrektem Unternehmertum in Einklang bringen kann.
Im Laufe des nächsten Jahres werde ich mit eventuellen Interessenten entsprechende Gespräche starten.

Dies nur zur weiteren Abrundung des Bildes.

Einen schönen Sonntag und herzliche Grüße,
Friedrich Villi
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