Der Trend, nur einen Teil der Neuheiten überhaupt anzukündigen (geschweige denn zu zeigen), setzt sich weiterhin fort, an vielen Ständen (auch denen der Branchengrößen) konnte man hören, dass die Spielwarenmesse eher der Kontaktpflege und Repräsentation dient und viele Aufträge über das Jahr verteilt kommen und nicht mehr wie früher en bloc in Nürnberg.
Steter Tropfen höhlt wohl den Stein, denn die Modelleisenbahn Holding GmbH (Fleischmann und Roco) wendet sich dieses Jahr mit diversen preisangepassten Angeboten an den Nachwuchs. So gibt es zum einen bei der "jungen Innovationsmarke" Roco (jugendliche 54 bzw. die Modellbahnsparte 47 Jahre alt) digitale Angebote, die Modellbahn und virtuelle Spielewelt verbinden und zum anderen sowohl vom Junior als auch vom Senior Fleischmann eine ganze Palette neuer Einsteigersets, Loks und Wagen, sowohl klassisch analog, mit digitalen Effekten, digitaler Steuerung oder für mobile Geräte. Diese "Rückkehr ins Kinderzimmer zur Zielgruppe 6 bis 12 Jahre" beginnt bereits unter EUR 100,- und ich wünsche mir, dass dieses Projekt nicht nur sehr erfolgreich wird, sondern auch einen Ansporn für andere Hersteller bietet. Im gleichen Haus könnte man ja mal schauen, ob sich nicht noch ein schönes, preisgünstiges Militärfahrzeug verwirklichen ließe.
Ansonsten gab es leider wieder nicht den Mega-Super-Hyper-Reißer in unserem Maßstab, aber das Jahr ist auch noch weit entfernt davon, vorbei zu sein. Einige sehr schöne Überraschungen sind für dieses Jahr noch von mehreren Herstellern geplant und da dürfte für jedes Sammelgebiet etwas dabei sein - warten wir es geduldig ab. Bei den bereits angekündigten bzw. gezeigten Neuheiten sind ja schon ein paar sehr schöne Modelle dabei.
Fest steht auf jeden Fall, dass der Löwenanteil der für uns interessanten militärischen Neuheiten weiterhin in Resin kommen wird und das nicht teurer als Plastikmodelle - ganz im Gegenteil. Es werden in vielerlei Hinsicht andere Wege beschritten werden und das kann uns nur zum Vorteil gereichen, denn das Angebot wird vielfältiger.
Wir warfen jedenfalls am Samstagmorgen noch einen Blick in die ländliche fränkische Idylle, um uns zu verabschieden, auch von der Metzgerei mit Identitätskrise (um Fleischküchle wird es sich ja nicht handeln):
Auf der Spielwarenmesse trafen wir weiterhin freundliche Menschen, mussten aber feststellen, dass da ja inzwischen jeder hin kann...
Kurz nach Mittag hieß es dann, unsere Mitbringsel einzupacken,
sie im SMT-Mobil zu verstauen
und zum Abschied leise "servus" zu sagen.
Wir beschließen damit nun endlich den bisher umfangreichsten Messebericht, hoffen, dass er Euch ein wenig gefallen hat und freuen uns über Feedback, positiv wie negativ - schließlich kann man fast alles noch verbessern und 2015 geht es wieder los.
Gruß
Jens O.