Vor dem Besuch des Busch-Standes sage ich dem Azubi immer, dass er erste Hilfe leisten muss, falls ich einen Lach- oder Weinkrampf bekommen sollte - auch dieses Jahr ging der Kelch an ihm vorüber, aber es war knapp.
Buschs Geschäftsführer hat sich ja neulich auf Facebook ausgelassen, dass die Entwicklungskosten so hoch und der Absatz so niedrig wäre, da hätte ich einen Tipp, näher am Vorbild arbeiten und die Entwicklungskosten sinnvoll nutzen - der Defender hat immer noch keine Scheibenwischer. Wenn ich im Zielmarkt Nürnberg bei Modellbahn Dörffler den langen Landcruiser HZ J 78 in der Ausführung der Bergwacht Nürnberg für EUR 7,40 bekomme, stimmt etwas mit der Vorarbeit nicht, denn lokale Modelle gehen normalerweise in der betroffenen Gegend gut. Vom ukrainischen Unfug mal abgesehen, habe ich bisher auch noch kein Vorbild für den Robur LO 2002 A als "Wernesgrüner"-Lkw gefunden und für den in Safari-Ausführung auch nicht - in beiden Fällen lasse ich mich gerne eines besseren belehren.
Ansonsten gab es durchaus ein paar nette Sachen, besonders der kleine Lanz und das um ihn angesiedelte landwirtschaftliche Zubehör wissen zu gefallen, ebenso der Belarus MTS 80 und der Framo V901/2 (ich werde mich aber nicht von meinen Hruska-Framos trennen
). Einiges an neuen Anbauteilen ist jetzt im RP-Verfahren gefertigt, so z.B. der Schneepflug für die Traktoren und überhaupt gibt es ein paar nette Zubehörteile.Den militärischen Bereich werde ich nicht weiter erwähnen, die Bf 109 stellt mit immer derselben Form wieder Baureihen von der F4 bis zur G6 dar, da aber jedes Jahr neue Varianten kommen, scheint der unaufgeklärte Kunde sie dankbar anzunehmen. Wie von mir 2015 prophezeit, kommt der Unimog U5023 in Militärversion, mal sehen, wie das Serienmodell aussehen wird.
Dass Busch den Vertrieb der Mehlhose-Modelle übernommen hat, finde ich sehr begrüßenswert, so werden diese feinen Modelle endlich einem breiteren Publikum zugänglich.
Der Tresor als Ladung hat auch was, ich hoffe, der kommt als Zubehör.
Bei Electrotren fand ich M113, die offensichtlich - wie seinerzeit der AMX 30 - eine Eigenentwicklung darstellen. Nichts, was einen vom Hocker reißt, aber der Vollständigkeit halber erwähnt.
Hauler präsentierte sein 1/87-Programm in der untersten Etage der Vitrine, dabei waren die Militärmodelle hinten in der dunklen Ecke versteckt, das aktuellste war der BTR-80. Der Schwerpunkt wird weiterhin in anderen Maßstäben liegen, 1/87 soll aber weiterhin bedient werden - lassen wir uns überraschen.
Oliver Kaschel erwartete mich bereits am herpa-Stand und wir hatten Gelegenheit zu einem ausführlichen Gespräch. Da letztes Jahr verstärkte Aktivitäten im 1/43-Bereich angesagt waren, gibt es allgemein dieses Jahr noch wenige Formenneuheiten, aber es wurde immer wieder auf die IAA verwiesen. Die Porsche sind mit dem demnächst erscheinenden 911 durch und was dann kommt, wurde noch nicht verraten.
Die Military-Serie läuft sehr gut, wobei die erste Auflage des Toasters, ääh, Boxers bereits ausverkauft ist. 2016 ist das letzte Jahr der Minitanks im herpa-Vertrieb, aber man will weiterhin am Militärbereich festhalten, da der den konstantesten Umsatz bringt, in den anderen Programmbereichen kann es zu starken Schwankungen kommen. Militärneuheiten werden in diesem Jahr wohl auf Zukäufe beschränkt sein, neue Formen sind 2016 nicht geplant.
Vom Boeing-Erstling war ein schönes Handmuster zu sehen, die Auslieferung soll bald erfolgen. Auch die Rimowa Junkers F-13 war vertreten und zeigte, wie sehr ein Sternmotor die elegante Linie der F-13 völlig verhunzen kann.
Bei den Ukraine-Importen fiel positiv auf, dass der T-34 wieder kommt und auch der Studebaker wäre sehr willkommen, wenn er denn nicht mir der Pritsche des Zil 157 kommt...
