Fiat G-91 Gina

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Andreas Kaluzny
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Fiat G-91 Gina

Beitrag von Andreas Kaluzny »

Vor einiger Zeit ist mr bei ebay ein Bausatz der Fiat zugelaufen, angeblich 1:100,
nach "Rücksprache" mit der Webseite "Familie Wimmer" aber wohl eher 1:84, also
für einen 1:87er noch gerade verschmwerzbar.

Das Modell stellt eine italienische Version dar, bedurfte also vor der Indienststellung
bei der Bundeswehr noch einiger Modifikationen. Alles Weitere im nachfolgenden Bericht.

Zunächst die Zeichnung der Decals. Das Modell wird das unbewaffnetes Schaustück aus
dem Museum Gatow, allerdings habe ich mich für andere Bezeichner entscheiden, weil
ich die Ausrüstung der Modelle mit Einheitswappen mag. Daher stimmen die Kennzeichen
nicht mit der Museumsmaschine überein, sind aber in sich stimmig.

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Die Paßform der Tragflächen ist suboptimal. Zum einen mußte die gesamten Tragfläche rundherum
geschliffen werden, weil es unregelmäßige Überstände gibt. Die erste Tragfläche ist verklebt. Mit
der Nadel mußte die Lasche in die richtige Stellung gedrückt werden. Man sieht an der Menge der
Spachtelmasse, wie stark gespachtelt werden mußte, um die Zwischenräume zu schließen.

Entwaffnet ist die Maschine auch schon. Beim Verschleifen der Kanonenöffnungen werden wohl
einige Nieten dran glauben müssen. Die Öffnung des Cockpits ist an den magersüchtigen Piloten
angepaßt und mußte dementsprechend deutlich vergrößert werden. Auch der Höcker vor der
Cockpitverglasung ist schon deutlich kleiner geworden. Das wird noch eine Herausforderung,
da die Frontscheibe eingespachtelt werden muß, da sie vorn für das Original zu rund ist.

An der Unterseite sieht man schon die Gravuren für die Fahrwerksöffnungen, die vollständig
neu erstellt werden müssen, da nichts in der Art vorhanden ist.

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Die Fiat ist schon teilweise verschliffen. Allerdings noch nicht verklebt, sondern nur mit
der Klammer zusammengehalten, damit ich die Höhenleitwerke symmetrisch fixieren konnte.

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Die Ausbuchtungen für die BW-Version der Fiat sind aufgespachtelt und werden in einem späteren
Arbeitsschritt aufgebohrt. Deswegen innen die Spachtelmasse.

Innen habe ich die Stelle, an der sie Fahrgestellbuchten sind, aufgespachtelt und die Hohlräume
gefräst. Das sieht dann so aus. Eine ziemlich langwierige Fräserei, bei der mindestens sieben
verschiedene Fräs- und Schleifvorsätze zum Einsatz kamen.

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Nächster Schritt: Cockpit und Triebwerk. Das Cockpit entseht in Evergreen-Bauweise,
die Schubdüse ist recht unkompliziert, da die Fiat ein Unterschallflieger ohne Nachbrenner
ist, ist sie nicht verstellbar. Ich habe eine Sicherheitsabdeckung einer Kanüle verwendet,
diese innen mit einem Kugelfräser etwas vergrößert, was gleichzeitig die Wandstärke verringert.
Die Stege außen wegschleifen und fertig.

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Cockpit ist fertig und eingebaut(zumindest halbseitig verklebt. Jetzt muß ich noch
den Krams hinter dem Sitz gestalten. Also wieder Bilder suchen. Mühsam ...

Da die Frontverglasung völliger Mist ist, muß ich den unangenehmen Weg gehen,
das Glas zu verkleben und mit Spachtel einzubetten, in der Hoffnung, daß ich
beim Schleifen die Scheibe heile und unzerkratzt lasse. Das wird wieder was für
ein vorheriges Baldrian-Vollbad.

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Die Frontlast ist ausreichend. Unter dem Cockpit sitzt schon ein Stück Plastik zur
späteren Aufnahme des Bugrades. Beim Aufsägen des Cockpits sowie der Frontfahrwerksklappe
bin ich etwas zu forsch drangegangen, daher dort einige Evergreenstücke, um das
wieder auszugleichen. Der Rest ist Spachtel.

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Das Cockpit ist farblich fertig, der Steuerknüppel liegt schon einbaubereit. Die
Schubdüse ist eingespachtelt: Wegen des Gewichtes hinten hab ich vorn vorsorglich
noch zwei weitere Bleiplatten hinter das Cockpit geklebt, um ganz sicherzugehen.
Jetzt ist der Vogel bestimmmt auch gewichtsmäßig 1:87. ;)

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Die beiden Hälften sind verklebt und man sieht an den Spachtelstellen, wo es überall nicht
genau gepaßt hat. An der Nase und am Heck sind erhebliche Spaltmaße, das Seitenleitwerk
ist nicht deckungsgleich. Unten muß man einen erheblichen Niveau-Unterschied ausgleichen.

Aber alles kein Problem. Ich bin weiterhin guter Dinge, was das Endergebnis angeht. Die
Nase ist auch schon eingedeutscht. Dort sitzt beim Original die Kamera für die Aufklärer-
Version.
Es war ein wenig tricky, die runde Nase von allen vier Seiten einigermaßen symmetrisch
abzuflachen, ohne diese flachen Stellen zu weit nach hinten zu führen. Ich bin mit dem
Ergebnis aber zufrieden.

Der haarigste Teil folgt jetzt mit der Anpassung des vorderen Vergalsungsteils.

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Die Verglasung ist eingespachtelt. Leider nicht ohne Unfall. Einmal nicht aufgepaßt, und schon Kratzer.
Mal sehen, was ich davon wegpolieren kann. Zudem ist der Kunststoff der Verglasung ziemlich suboptimal.

Aber jetzt entspricht der Teil vor der Frontverglasung zumindest dem, was man auf den Originalbildern
sieht.

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Die Fiat steht auf eigenen Füßen. Beim Lackieren der Kabinenverglasung ist mir leider an einer
Stelle Farbe untergelaufen. Da es sich um Kunstharzlack handelte, ist das Ergebnis natürlich
auch nach entfernen des Lackes noch sichtbar. Ich hoffe, ich bekomme das wegpoliert.

Wenn man Kunstharzlack mit der Airbrush auf Revell aufträgt, geht das übrigens ganz gut.
Der Lack, insbesondere, wenn er matt ist, trocknet so rasant schnell, daß der gar keine Zeit
hat, mit dem Untergrund zu reagieren. Mit dem Pinsel sollte man das lassen. Das geht auf
jeden Fall schief.

An den Rändern der Verglasung sieht man, welch ein Unterschied es macht, ob man Lack mit
dem Pinsel oder mit der Airbrush aufträgt. Der gesprühte ist vollständig matt durchgetrocknet,
der mit dem Pinsel um die Scheiben aufgetragene ist seidenmatt und deutlich dunkler. Der
Lack ist absolut identisch.

Als nächstes kommen die orangenen Applikationan dran. Mal sehen, ob ich auch noch Tanks
auftreiben kann. Hätte ich ja auch vorher mal dran denken können.

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Nach längeren Verhandlungen, bei der wir alle Register der Überzeugungskraft ziehen mußten, ist es gelungen,
eine einmalige innerstädtische Start- und Landeerlaubnis für Haube-Auf zu bekommen. Letztendlich gab die
Tatsache den Ausschlag, daß Fiat ohne Zweifel auch Automobile herstellt und es sich somit nicht um eine
gänzlich artfremde Nutzung der Straße handeln würde. Und somt steht die Fiat G91 jetzt zwar nicht auf, sondern
nur vor dem Hof, aber immerhin.
Auf dem dritten Bild ist dann wengstens auch ein Bezug zum Firmennamen erkennbar. :wink:

Wegen des eher mäßigen Wetters (ich hab mir beim Knipsen die Finger abgefroren) sind die obligatorischen
Flugaufnahmen auch eher mäßig ausgefallen. Selbst der Pilot der Fiat ist in Kauerstellung gegangen, damit
es nicht so kalt an der Nase wird. Wobei, man könnte ja auch die Kanzel schließen...

Zum Modell: Mit den Decals auf dem matten Autolack bin ich nicht so wirklich zufrieden. Trotz Mr. Mark Setter
und Weichmacher sind die Decals nicht vernünftig mit dem Untergrund verbunden und glänzen trotz MattCode.
Auch ist der Rand leicht aufgerollt. Aus der gleichen Druckcharge stammen die Decals der Mustang und der
beiden Beechcrafts. Dort ist dieser Effekt (alle mit Glanz-Autolack lackiert) nicht aufgetreten. Die Kreuze auf
der Unterseite zeigen ihn ebenfalls nicht, dort kam Revell-Farbe zum Einsatz.

Allerdings habe ich schon von sachkundiger Seite recihlich Tipps bekommen, wie man mit erheblichem Aufwand
aber auch super Ergebnissen diesen Silber-Effekt der Decals vermeiden kann. Da ich im Sommer zum Urlaub nach
UK fahre, werde ich dort mal die Haushaltsreinigerabteilungen durchstöbern. ;)

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Zuletzt geändert von Andreas Kaluzny am Do 6. Okt 2022, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
Auch Spontanität will gut überlegt sein
Christian Schulz
Beiträge: 218
Registriert: Di 6. Mär 2012, 09:47

Re: Fiat G-91 Gina

Beitrag von Christian Schulz »

Moin,

cooles Teil!
Flugzeuge und Helis sieht man leider viel zu selten in unserem Maßstab.
Wo ich mich dann immer Frage, wer baut denn die ganzen Airpower, etc. Bausätze? :mrgreen:
Und wegen Future musst du nicht nach UK, Erdal Glänzer soll angeblich genau die gleichen Eigenschaften aufweisen!

Gruß Christian
Ralf Mackensen
Beiträge: 668
Registriert: Mo 5. Mär 2012, 20:33

Re: Fiat G-91 Gina

Beitrag von Ralf Mackensen »

Wow, was für ein toller Baubericht! :shock: ! Die liegt auch noch bei mir auf dem Dachboden, da steht mir ja noch einiges bevor :?

Danke fürs zeigen Andreas!

Gruß

Ralf
Ian Simpson
Beiträge: 676
Registriert: Mo 5. Mär 2012, 20:59
Wohnort: UK

Re: Fiat G-91 Gina

Beitrag von Ian Simpson »

Hi Andreas
Nice work on the Fiat. You might want to use gloss varnish on the model before you apply the decals as that way you will lose the film edge and then you can seal it with what ever effect you are after and the decals will appear flat.
What are you going to see in the UK in the summer as there are lots of air and military shows happening around that time here.
Ian
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Andreas Kaluzny
Beiträge: 334
Registriert: So 21. Dez 2014, 21:33

Re: Fiat G-91 Gina

Beitrag von Andreas Kaluzny »

@Christian

Ja, ich hatte von Andreas schon bei Mo87 entsprechende Links bekommen,
aber wenn man sowieso vor Ort ist, schadet das Original ja nix. ;)

@Ralf
Ja, der Bausatz ist nichts für schwache Nerven. Aber das Ergebnis macht Spaß.

@Ian
We will go on summer holiday to UK especially Scotland. We'll vist the
Military Tatoo in Edinburgh at August 15th. An then we will see Nessy and
will take some pictures for selling to the newspaper. After that we will
retire and go on holiday for the rest of our life. ;)

Beste Grüße / Regards
AKA
Auch Spontanität will gut überlegt sein
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Andreas Kaluzny
Beiträge: 334
Registriert: So 21. Dez 2014, 21:33

Re: Fiat G-91 Gina

Beitrag von Andreas Kaluzny »

Christian Schulz hat geschrieben:...Wo ich mich dann immer Frage, wer baut denn die ganzen Airpower, etc. Bausätze? ...
Ich. Guckst Du hier *KLICK* ;)
Auch Spontanität will gut überlegt sein
Georg Lip
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Registriert: Mo 5. Mär 2012, 17:36

Wau

Beitrag von Georg Lip »

:shock: :shock: :shock: :shock:
Heinz Peters
Beiträge: 1110
Registriert: Mo 5. Mär 2012, 22:34
Wohnort: Kornelimünster (Aachen)

Re: Fiat G-91 Gina

Beitrag von Heinz Peters »

Andreas Kaluzny hat geschrieben: We'll vist the Military Tatoo in Edinburgh at August 15th.
AKA


Damned, I become green with envy!

Gruß
Heinz
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